In den Weltraum gelinst
Eine kleine Anregung für eigene Nachtbeobachtungen.
Credit: Norbert Pailer
Eine kleine Anregung für eigene Nachtbeobachtungen.
Credit: Norbert Pailer
Das Wort Kosmetik ist ableitbar von Kosmos. Diese ist im Allgemeinen als Hingucker gedacht. Das sollte beim Kosmos auch so sein, zumal er nach Worten von König David die Ehre Gottes erzählt. Natürlich sind wir von den vielen schönen bunten Bildern eines Hubble-Teleskops und anderer großer Sternwarten verwöhnt! Dennoch ist es ein nicht zu überbietendes Erlebnis, mit den eigenen Augen Himmelsereignisse zu beobachten. Da geben ein guter Feldstecher für die Übersicht und ein kleines Teleskop fürs Detail schon viel her: Nach einer mehr oder weniger langen Reise - ich beobachte im Detail Objekte, deren Licht mehr als 20 Millionen Jahre unterwegs war - bis seine Photonen meine Netzhaut erreichten. Von dort leiten kleinste elektrische Ströme einen Impuls an mein Gehirn weiter, das daraus ein Bild macht. - Faszination ohne Ende!
Eigene Beobachtungen haben durch die Entwicklungen insbesondere der Digitalfotografie enorm an Möglichkeiten und Bedeutung zugleich gewonnen. Es ist für die Astrofotografie ein echter Quantensprung. Astrofotografie für jedermann!
... und wenn all die Photonen aus dem All auf einem neuartigen Spiegelmaterial gesammelt wird, das ich mit meinem Team entwickelt habe, kennt die Freude kaum Grenzen!
Es war das erste Geld, das ich in den 1960er Jahren als Schüler in ein kleines Linsen-Teleskop von Foto-Quelle investierte. Die ersten Erfahrungen motivierten mich derart, dass der Wunsch immer drängender wurde, mich beruflich mit der Weltraumforschung auseinander zu setzen (es ist also nie schlüssig abschätzbar, was eigene Himelsbeobachtungen auslösen). Zum anderen hätte ich gerne gewusst - um es mit Goethe etwas hochtrabend auszudrücken - was die Welt im Innersten zusammenhält.
Schon ein kleines Spiegelteleskop lässt die Welt gleich anders aussehen. Astrofotografie gewann für mich allerdings erst durch die Einführung von CCD-Kameras an Bedeutung. Selbst "aus der Hüfte" - d. h. ohne weitere Hilfsmittel - geschossene Fotos von Einzelheiten der Mondoberfläche durch das Okular meines 114 mm Durchmesser Newton-Teleskops waren beeindruckend. Die Fotos der Bildgalerie gibt einen kleinen Eindruck von den ersten Ergebnissen mit meiner "CCD-Knipse".
Bereits als junger Student verfolgte ich in den 1970er Jahren die Idee einer Sternwarte an meinem Wohnort. Einmal war es der persönliche Mangel an Moneten für meine "Privatsternwarte", zum anderen wollte ich meine Faszination mit anderen teilen. Wenn wir auch nicht den dunklen, trockenen Himmel der Wüste Namid hatten, wären die Verhältnisse so schlecht nicht gewesen.Leider fand diese Idee damals nicht die nötige Mehrheit, weil die Unterstützung seitens der Schule(!) fehlte, auf dessen Dach die Kuppel hätte stehen sollen ...
Gerne erinnere ich mich an meine Zeit als Doktorand, in der ich zum Zwecke eines kleinen Nebenverdienstes Nachtbeobachtungen für die interessierte Öffentlichkeit an dem Observatorium des Max-Planck-Instituts in Heidelberg anzubieten hatte, was eine adäquate Kompensation meines oben erwähnten vergeblichen Vorstoßes an meinem Wohnort war. Ich vergesse nicht, wie schwierig es teilweise an einem Linsenteleskop war, den Mond mit seinen kontrastreichen Lichtverhältnissen zuverlässig mit einer Polaroidkamera abzubilden.
Die CCD-Knipse hat mir nun die Belichtungsverhältnisse zuverlässig abgenommen. Gute Amateur-Aufnahmen, die noch vor Jahren professionell eingerichteten Instituten vorbehalten waren, stehen diesen heute nicht mehr fern. Das motiviert für weitere Schritte.
Auf obigem Bild ist mein Beobachtungsplatz mit meinem "Beobachtungsbesteck" in unserem Garten abgebildet; gelegentlich setze ich eine kleine Astro-Kamera ohne Voroptik ein; daher das Notebook auf dem Tisch. Aber ein gut Teil der nachstehenden Bilder wurden mit der CCD-Knipse aufgenommen.
Das alles bietet selbst die eigene Beobachtung! Zunehmend viele schwärmen von diesem Hobby, das Verständnis für Optik, Mechanik, Wetter, Sichtbedingungen, Fotografie und Computer auf unterschiedlichen Niveaus verlangt – und natürlich Kenntnisse über Astronomie. Andere trauen sich deshalb aber auch gleich gar nicht daran. Dieser Kurzbericht soll als Mutmacher gelten.
Zur Vertiefung Beobachtungs-technischer Aspekte hier (m)eine Buchempfehlung: Abenteuer Astronomie, dessen deutsche Fassung ich zusammen mit David Levi, dem mit rund 30 Kometenentdeckungen erfolgreichsten Kometenjäger, vor einigen Jahren machte (s. Rubrik "Bücher"). Es ist nach den Aussagen eines Experten das Beste, was diesbezüglich auf dem deutschen Büchermarkt erhältlich ist - bzw. war, denn es ist vergriffen und nur noch in limitierter Anzahl im Antiquariat erhältlich.
Die Kulisse steht, das Werkzeug ist bereit; aber man darf kalte, klare Nächte nicht zu sehr scheuen – sie sind die besten! Worten bis zum Schluss zu erhalten."
Anhänger der Analog-Fotografie sind teilweise Skeptiker gegenüber der Digital-Fotografie geblieben. Wer wie ich je seine eigene Dunkelkammer hatte und die Geburt eines Bildes durch Abwedeln und andere Tricks zwischen Essenzen, Dämpfen und dem Schemenhaften einer dunklen Laborwelt herbeiführte, der ahnt natürlich, was nun für ihn verloren ist, wenn er jetzt darauf verzichtet: die Dunkelheit, die Langsamkeit, das Prozesshafte, die Chemikalien, der Gestank und überhaupt das lange Warten auf das Bild. Diese Bilder trugen noch eine Handschrift ...
Nun soll das alles vorbei sein. Das Schleppen einer schweren (Mittelformat-) Kamera mit ihren voluminösen Objektiven. Das ganze Blitzgeschirr, ein reichhaltiges Sortiment von Rollfilmen. Jetzt soll also alles ersetzt werden durch Knöpfchendrücken an Westentaschen-großen Kästchen, durch Instant-Bilder und durch integrierte Blitzfunzeln, die wahrhaft nicht dazu dienen, den Kölner Dom auszuleuchten...
Der Bild-"Magie" ist es einerlei, ob sie in einer Giftküche mit Hilfe von Schwefel, Schweiß, Natrium, Brom, Salz und Silber entstanden ist oder in der Ursuppe des Pixelreichs. Sie rührt allenfalls daher, dass man sich im Schnittpunkt eines Bildes trifft: Der eine, der ein Foto macht, der andere, der es gerne anschaut. Und je einfacher ein Bild entsteht, desto besser sollte es sein.
Mit hochfeinen Geräten guten Astrofotos zu machen, ist keine große Kunst. Ich wollte als typischer Minimalist mit selbst gebautem Equipment den Himmel stürmen: Ein echtes Abenteuer!
Glückliche Umstände kamen zusammen und motivierten mich, ein eigenes Teleskop zu bauen. Es sollte selbst in (m)einem Ölkeller mit seiner reduzierten Infrastruktur möglich sein, ein Teleskopsystem nachzubauen, das im 17. Jahrhundert bereits von Newton entworfen wurde. Dabei hatte ich einen versierten Optiker als Partner an der Hand.
Ich selbst war hoch motiviert, nach so vielen Jahren der Kopf- und Papiertätigkeit für Entwürfe von Weltrauminstrumenten einmal wieder meine praktischen Kenntnisse als ehemaliger Facharbeiter für Maschinenbau von vor rund 40 Jahren für eine astronomische Unternehmung zu aktivieren. Aus jener Zeit stammt noch eine kleine Bosch-Heimwerker-Bohrmaschine auf einem kleinen Bohrständer, ein paar Feilen, Schraubzwingen etc. Dazu kam ein selbst gebauter Maschinenschraubstock und die Dekupiersäge unseres Sohnes. Einem ausgeprägten Minimalisten wie mir musste mir das genügen.
Mittels CFK-Teilen (Kohlefaserwerkstoff, der allerdings auch durch verleimtes Holz, Aluminium oder ähnliches ersetzt werden kann) und einem Leichtgewichts-Spiegel, war ich in der Lage, ein 360 mm Durchmesser Newton-Spiegelteleskop zu bauen, das kaum mehr als 10 kg wiegt.
Ein eigens dazu verleimter Styrodur-Sandwich mit GFK-Platten (Glasfaser) diente als Montageplatte für den Hauptspiegel. Über drei verstellbare, isostatische Montierungspunkte wurde der Hauptspiegel aufgesetzt. Es muss ja nicht so sein, dass man den Hauptspiegel selbst schleift und poliert, aber es ist eine Erfahrung wert (es soll Teleskopbauer geben, die so viel Ehrgeiz beim Schleifen und Polieren entwickelt haben, dass sie darüber die Nachtbeobachtung vernachlässigt haben). Es war nicht einfach, während des kalten Winters 2004/5 Klebungen, die ja bei Sandwich-Bauweise nicht vermeidbar sind, vernünftig auszuhärten. Es ist bekannt, dass dies bei höheren Temperaturen zu erfolgen hat. Die Backröhre ist nicht nur relativ klein, sondern diese artfremde Anwendung löste bei meiner Frau aus nahe liegenden Gründen nicht unbedingt Begeisterung aus. Deshalb warf ich für größere Teile unsere Sauna an, was zwar auch eine Zweckentfremdung war, die aber half und was sich sehr bewährt hat.
Da man während der Beobachtung wegen der entsprechenden Störung nicht gerne das Teleskop berührt, sollte die Fokussierung motorisiert werden. Dies ermöglicht ein kleiner Motor, den ich mit dem Trafo meiner alten Modelleisenbahn betreibe (für einen Teleskopbau kann man fast alles brauchen, was ein gewachsener Haushalt hergibt bis hin zu Fahrradspeichen zur Verspannung der Fangspiegelhalterung). Wegen der Streuung des Lichts an einem üblichen Aufnahme-Kreuz des Fangspiegels, habe ich eine gekrümmte Aufnahme eingesetzt; das sollte helfen, die sonst üblichen „Strahlen" an Sternen zu vermeiden, die uns im Idealfall punktförmig erscheinen sollen. Die daran befestigte Fangspiegelzelle ist über drei Schrauben justierbar.
Das Teleskop ist fertig, wenn es auch eine Dauerbaustelle bleiben wird! Mit dieser „Zeitmaschine" als Voyeur-Besteck hole ich die Sterne vom Himmel ... Da bei dieser offenen Bauweise die empfindliche Optik ungeschützt offen liegt und man auch mit Streulicht bei Tageslicht zu kämpfen hat, wird mir meine Frau gelegentlich noch eine große, schwarze „Socke" als Abhilfe nähen.
Das war ein kurzer Bericht über eigene Nachtbeobachtungen und meinen Teleskopbau mit zugegebenermaßen ungewöhnlichen Leichtgewichtskomponenten – ein Teleskop, das es so auf der Welt wohl kein zweites Mal gibt. Es ist nicht nur schön, sondern es funktioniert auch galaktisch gut. Bei ersten Probemessungen Anfang Juni 2005 mit einem bislang unbedampften Hauptspiegel an einer 10 mm großen Stahlkugel als künstlichem „Kalibrierstern" in rund 200 m Entfernung war etwas zu sehen wie eine Ameise, die gut sichtbar über die Kugeloberfläche krabbelte (ob so oder ähnlich die Anfänge des Ameisennebels waren?). Jedenfalls kein schlechtes Zeichen für mein System! Licht-Beugungsuntersuchungen an richtigen Sternen zur Bestimmung der Auflösungseigenschaften werden folgen, aber erste Tests sind bei Tageslicht einfacher.
Man hat in meiner Umgebung gerne gewitzelt, dass ich mit meinem selbst gebauten Teleskop allenfalls ein Beitrag zum Thema Dunkle Materie leisten könne in dem Sinne, dass etwas mit hohem Anteil da ist, was ich aber trotz aller Anstrengungen nicht sehen kann. Sicher, dieses Teleskop wird nicht die Weltraumforschung revolutionieren, aber die mit ihm gemachten Bilder werden mir fast so viel bedeuten wie die vom Hubble-Weltraumteleskop. In jedem Fall wird sichtbar sein, was damals König David von Israel aus ohne Teleskop – aber anhand der Bibel – bereits erkannte: "Die Himmel rühmen die Ehre Gottes!"
Venustransits kommen im Zweierpack: Zwei folgen relativ nahe aufeinander (siehe z. B. 2004 und 2012) und dann kommt eine lange Pause. Da kann einer so viel Sport treiben, wie er will: Den nächsten Transit im Jahre 2117 wird er nicht schaffen! Dessen ungeachtet geht die Venus beim Transit jeweils vom sogenannten Abendstern zum Morgenstern über. Mir war es gegönnt, bereits zwei Transits zu erleben. Dazu gibt es ein Bild als Beleg, das ich vor unserem Blockhaus in Norwegen früh morgens vor 5:00 aufgenommen habe. Zusätzlich ist die Sonne Wochen zuvor zwar ohne Venus, dafür aber mit einer ansehlichen Sonnenfleckengruppe abgebildet.
Mit einer kleinen Dekupiersäge werden die ersten GFK-Sandwichplatten hergestellt.
Herstellungsaufbau der gewölbten GFK-Sandwichplatte als "Kunstwerk".
Rohbau der Sandwichplatten als Schnittstelle zur Teleskopmontierung.
Einer der drei isostatischen Montierungspunkte für die justierbare Aufnahme des Hauptspiegels mit einem Teil eines Sektkorkens, der aus Anlaß dieses Meilensteins frei wurde.
Das (mühsame) Schleifen des Hauptspiegels. Die optische Vermessung erfolgte mit dem Foucaultschem (1819 - 1868) Schneidentest, einer beeindruckend genauen Meßmethode.
Der Hauptspiegel - mit Blende für Planetenbeobachtung - ist integriert.
Vormontage der justierbaren Aufnahmestruktur für den Fangspiegel an einer gekrümmten CFK-Speiche.
Der gesamte opto-mechanische Aufbau in der Vormontage; der Aufbau ist fertig für das "First-Light"-Event im Juni 2005.
Das Teleskop ist fertig, auch wenn es eine Dauerbaustelle bleiben wird. Mit dieser "Zeitmaschine" als Voyeur- Besteck hole ich die Sterne vom Himmel.
Mein Beobachtungsposten im Garten. Der höhenverstellbare Sitz entstand aus dem Jugendbett unserer Kinder.
Das Teleskop hat mit einem Leitfernrohr inzwischen eine weitere Ausbaustufe erreicht: Automatische Nachführung anhand eines Leitsterns ist möglich.
Der Himmel kündigt an: Diese Nacht wird gut!
Der Komet Lulin beim nahen Vorbeiflug am Stern Regulus, dem hellsten Stern in der Konstellation Löwe im Februar 2009
Der Komet Holmes wurde 1892 wahrscheinlich aufgrund eines Helligkeitsausbruchs entdeckt. Zwischendurch war er so schwach, dass es als verschollen galt. Am Morgen des 24. Oktober 2007 wurde ein deutlicher Anstieg seiner Helligkeit gemeldet. Innerhalb von rund 40 Stunden stieg seine Helligkeit um fast das Millionenfache an. Er war leicht mit bloßem Auge sichtbar. Das Bild wurde in der kalten Nacht vom 15. auf den 16. November 2007 aufgenommen.
Die Jagd auf den Kometen Panstarrs im März 2013 war deshalb nicht einfach, weil er in unseren Breiten nur kurz nach Sonnenuntergang sichtbar war und der Himmel ihn nicht so richtig freigab. Aber dann habe ich doch in einem Wolkenloch erwischt …
Komet Lovejoy C/2013 R1 im Dezember 2013; hier wurden acht Bilder - am Kometenkopf orientiert - gestapelt. Die grüne Farbe stammt von zweiatomigen Kohlenstoffmolekülen.
Die Wolken gaben in der Nacht vom 15. auf den 16. Januar 2015 kurz den Himmel frei: Komet Lovejoy C2014 Q2 über meinem Haus nahe Meersburg zusammen mit den Plejaden ("Siebengestirn“); er hat gerade das Sternbild Stier unter sich gelassen. Im Sternbild der Plejaden ist leicht die "staubige" Umgebung der Sterne zu sehen, während beim Kometen der Plasmaschweif mit seiner filigranen Struktur angedeutet ist, was trotz schlechter Sichtbedigungen gelang. Die Aufhellung in der unteren linken Ecke deutet die drohende Wolkenfront an.
Trotz der „drohenden“ Wolkenwand konnten filigrane Strukturen des Plasmaschweifs in der Nacht 15. auf den 16. Januar 2015 fotografisch dokumentiert werden. Der Komet hatte seine kleinste Distanz zur Erde am 7. Januar, während er am 30. Januar an der Sonne vorbeizog.
Der Komet Panstarrs 2012K1 ist hier im Negativ in einer Aufnahme vom Mai 2014 (in der Projektion) neben der Galaxie NGC3726 zu sehen. Das heißt aber auch, dass ein Objekt von einigen Kilometern Größe (8 mag) auf eine Galaxie trifft in 60 Mill Lichtjahren Entfernung (10,5 mag). Durchmesser der Galaxie ist rund
100 000 Lichtjahre. Daneben gibt es noch eine Reihe weiterer Galaxien zu sehen. Für dieses Bild bekam ich den „Award of Excellence“ vom EU-Projekt NEOShield.
Das schroffe Gebirge sind die Karpaten. Archimedes ist mit 82 km größter Krater im Mare Imbrium. Man beachte den bizarren Schattenwurf des Kraterwalls. Im Kraterinnern fehlt jede Erhebung, weil der Krater üppig mit Lava geflutet wurde. Die Scharte am linken Bildrand ist das Alpental. Es teilt die Mondalpen am nordöstlichen Teil des Mare Imbrium. Es hat eine Länge von ca. 180 km. In der Talsohle befindet sich eine schmale Rinne, die aber mit rund 1 km Breite unter der Auflösungsgrenze meines Teleskops liegt.
Der 58 km grosse Mondkrater Eratosthenes. Bei flachem Lichteinfall wirkt die Szene besonders plastisch. Zu erkennen sind versunkene Krater und gar Wellenfronten der (damals) flüssigen Lava .
Detailaufnahme von Jupiters Atmosphäre mit Andeutungen vom Großen Roten Fleck und drei von vier Galileischen Monden
Ich habe mich an diesem frühen, kalten und windigen Montagmorgen gegen 2:30 aus den warmen Federn gewagt, um die kupferne Funzel von XXL-Mond zu dokumentieren.
Ich stand mit meinem Teleskop auf dem Trielberg bei Meersburg (Kamera Canon EOS 650 D plus Selbstauslöser). Der helle Mond tauchte die Landschaft fast in Tageshelle. Von den Sternen war deshalb kaum etwas zu sehen. Das änderte sich mit der Verfinsterung des Mondes nahezu schlagartig: Die Milchstraße spannte einen wunderschönen Bogen über den See, wie man ihn in unseren Breiten selten sieht. Ein paar Sternschnuppen kamen als Leuchtfeuer oben drauf. Im Osten zeigte sich bald die Venus regelrecht als Scheinwerfer am Himmel.
Der Erdschatten bedeckt weite Teile des Erdmondes und lässt zunehmend die Pracht der Sterne zur Geltung kommen. In der unteren Hälfte ist der Krater Tycho deutlich zu sehen.
Der XXL-Mond während seiner maximalen Verdunkelung. Die auffallend rötliche Färbung stammt vom Licht, das die Erdatmosphäre durchdrungen hat. Möglicherweise haben neuerlich ausgebrochene Vulkane durch ihre Staubwolken diesen Effekt verstärkt.
Der Mond bekommt erstes Sonnenlicht. Es ist, als käme die Sonne von der linken Seite: Eine Art 3dimensionaler Effekt.
Nach der Verfinsterung des Mondes zeigte sich das gleiche Spiel - nun in umgekehrter Reihenfolge: die Sterne verblassten, erste Vögel zeigten sich und allmählich kam im Osten ein wunderschöner Farbverlauf herauf, der die aufgehende Sonne des neuen Tages ankündigte.
Blick durch mein Fernrohr auf die "Sonnenschaukel" am 20. März 2015 gegen 10:35 bei ihrer größten Abdeckung in unseren Breiten. Sowohl das damit verbundene diffuse, schummrige Licht als auch die spürbare Abkühlung waren eindrücklich.
Zur Zeit der maximalen "Finsternis" nutzte ich mein Teleobjektiv für ein größeres Gesichtfeld. Zur Vermeidung des schwarzen Himmels spiegelte ich über die Sonnenschutzfolie die Farben eines Blumenstraußes meiner Frau ein.
Eine Zusammenstellung meiner Sofi-Beobachtung ist in einem kleinen Filmclip unter "Home" zu sehen.
Nachdem ich meine erste mit Spannung erwartete totale Sonnenfinsternis am 11. August 1999 in Stuttgart Downtown mit dem Regenschirm erlebte, war es außergewöhnlich, am 21. August 2017 während eines Aufenhalts in den USA eine solche im Zentrum der Totalitätszone bei Terreton in Utah bei schönstem Wetter zu genießen. Trotz des augenblicklichen Aktivitätsminimums der Sonne, hat sie eine durchaus ausgeprägte Korona gezeigt;
Die Plejaden gelten im Gegensatz zu Orion als offener Sternhaufen, deren Objekte physikalisch durch gegenseitige gravitative Anziehung zusammengehalten werden.
In Hiob 38,31-32 redet Gott zu Hiob und weist auf seine Macht hin, die viel größer ist als die Macht Hiobs: „Kannst du das Gebinde des Siebengestirns knüpfen oder die Fesseln des Orion lösen? Kannst du die Bilder des Tierkreises hervortreten lassen und den Großen Bären leiten samt seinen Kindern?"
Gehen wir von der Größe unserer Milchstraße von 100000 Lichtjahren aus, dann habe ich mit der Andromeda-Galaxie ein Objekt abgebildet, das sich in rund 2,5 Millionen Lichtjahren Entfernung von uns befindet. Sie gehört zur Lokalen Gruppe und bewegt sich auf uns zu, was in etwa 2 Milliarden Jahren zu einer kosmischen Kollision führen soll.
Wie ein Kunstwerk nehmen sich die Farben des Orion auf dem schwarzen Hintergrund des Himmels aus. Die Szene wurde mit einer Canon 350 mit 30 Sekunden Belichtung aufgenommen. Im direkten Blick durchs Fernrohr sind keine Farben zu sehen; sie bauen sich erst durch die Langzeitbelichtung auf dem Detektor der Kamera auf.
Der Hantelnebel ist ein planetarischer Nebel im Sternbild Vulpecula. In einem Fernglas ist er gerade noch erkennbar, während sich im sichtbaren Licht durchaus die Form einer Hantel andeutet. Man blickt in einen samtschwarzen Himmel, angereichert durch unzähliges Gefunkel von Sternen wie Diamanten. Und mittendrin stößt man auf dieses smaragdgrüne Objekt: Welch ein Anblick!
Bild meiner bisher entferntesten Galaxie: Entfernungsbestimmungen schwanken, liegen aber um die 20 Millionen Lichtjahre. Die Aufnahme machte ich im Mai 2012, um am nächsten Tag zu erfahren, dass sich in diesem Objekt eine Supernova ereignete. Ich wäre also mit meinem Selbstbautesleskop fast Entdecker einer Supernova geworden. Da ich dies um Stunden verpasst habe, kann ich nur in Anspruch nehmen, eines der letzten Bilder ohne diese Sternexplosion gemacht zu haben ...
Meine erste Aufnahme von M82 im Juni 2013
Im Februar 2014 ereignete sich eine Sternexplosion in M 82, die ich dann auch fotografieren konnte (siehe vorletztes Bild). Der Vergleich zu obigem Bild zeigt nicht nur das nun erreichte Bench Marking, sondern auch den explodierten Stern SN 2014J in der "Zigarren"-Galaxie.
Gesamtansicht der beiden Galaxien M81 und M82 über dem hinteren Teil des Großen Wagens: M81 in der Draufsicht, M82 in Kantenlage. Hat man beide Galaxien im Visier, erscheinen sie als wunderschönes Pärchen in einer Entfernung von immerhin 12 Millionen Lichtjahren.
Detail der Spiralgalaxie M81. Das deutlich hellere Zentrum deutet eine erhebliche Zunahme der Sterndichte Richtung Zentrum an.