Photonen aus meinem Vorgarten
Es war das erste Geld, das ich in den 1960er Jahren als Schüler in ein kleines Linsen-Teleskop von Foto-Quelle investierte. Die ersten Erfahrungen motivierten mich derart, dass der Wunsch immer drängender wurde, mich beruflich mit der Weltraumforschung auseinander zu setzen (es ist also nie schlüssig abschätzbar, was eigene Himelsbeobachtungen auslösen). Zum anderen hätte ich gerne gewusst - um es mit Goethe etwas hochtrabend auszudrücken - was die Welt im Innersten zusammenhält.
Schon ein kleines Spiegelteleskop lässt die Welt gleich anders aussehen. Astrofotografie gewann für mich allerdings erst durch die Einführung von CCD-Kameras an Bedeutung. Selbst "aus der Hüfte" - d. h. ohne weitere Hilfsmittel - geschossene Fotos von Einzelheiten der Mondoberfläche durch das Okular meines 114 mm Durchmesser Newton-Teleskops waren beeindruckend. Die Fotos der Bildgalerie gibt einen kleinen Eindruck von den ersten Ergebnissen mit meiner "CCD-Knipse".
Bereits als junger Student verfolgte ich in den 1970er Jahren die Idee einer Sternwarte an meinem Wohnort. Einmal war es der persönliche Mangel an Moneten für meine "Privatsternwarte", zum anderen wollte ich meine Faszination mit anderen teilen. Wenn wir auch nicht den dunklen, trockenen Himmel der Wüste Namid hatten, wären die Verhältnisse so schlecht nicht gewesen.Leider fand diese Idee damals nicht die nötige Mehrheit, weil die Unterstützung seitens der Schule(!) fehlte, auf dessen Dach die Kuppel hätte stehen sollen ...
Gerne erinnere ich mich an meine Zeit als Doktorand, in der ich zum Zwecke eines kleinen Nebenverdienstes Nachtbeobachtungen für die interessierte Öffentlichkeit an dem Observatorium des Max-Planck-Instituts in Heidelberg anzubieten hatte, was eine adäquate Kompensation meines oben erwähnten vergeblichen Vorstoßes an meinem Wohnort war. Ich vergesse nicht, wie schwierig es teilweise an einem Linsenteleskop war, den Mond mit seinen kontrastreichen Lichtverhältnissen zuverlässig mit einer Polaroidkamera abzubilden.
Die CCD-Knipse hat mir nun die Belichtungsverhältnisse zuverlässig abgenommen. Gute Amateur-Aufnahmen, die noch vor Jahren professionell eingerichteten Instituten vorbehalten waren, stehen diesen heute nicht mehr fern. Das motiviert für weitere Schritte.
Auf obigem Bild ist mein Beobachtungsplatz mit meinem "Beobachtungsbesteck" in unserem Garten abgebildet; gelegentlich setze ich eine kleine Astro-Kamera ohne Voroptik ein; daher das Notebook auf dem Tisch. Aber ein gut Teil der nachstehenden Bilder wurden mit der CCD-Knipse aufgenommen.