Eine kleine Hommage an die "Analogzeit"
Anhänger der Analog-Fotografie sind teilweise Skeptiker gegenüber der Digital-Fotografie geblieben. Wer wie ich je seine eigene Dunkelkammer hatte und die Geburt eines Bildes durch Abwedeln und andere Tricks zwischen Essenzen, Dämpfen und dem Schemenhaften einer dunklen Laborwelt herbeiführte, der ahnt natürlich, was nun für ihn verloren ist, wenn er jetzt darauf verzichtet: die Dunkelheit, die Langsamkeit, das Prozesshafte, die Chemikalien, der Gestank und überhaupt das lange Warten auf das Bild. Diese Bilder trugen noch eine Handschrift ...
Nun soll das alles vorbei sein. Das Schleppen einer schweren (Mittelformat-) Kamera mit ihren voluminösen Objektiven. Das ganze Blitzgeschirr, ein reichhaltiges Sortiment von Rollfilmen. Jetzt soll also alles ersetzt werden durch Knöpfchendrücken an Westentaschen-großen Kästchen, durch Instant-Bilder und durch integrierte Blitzfunzeln, die wahrhaft nicht dazu dienen, den Kölner Dom auszuleuchten...
Der Bild-"Magie" ist es einerlei, ob sie in einer Giftküche mit Hilfe von Schwefel, Schweiß, Natrium, Brom, Salz und Silber entstanden ist oder in der Ursuppe des Pixelreichs. Sie rührt allenfalls daher, dass man sich im Schnittpunkt eines Bildes trifft: Der eine, der ein Foto macht, der andere, der es gerne anschaut. Und je einfacher ein Bild entsteht, desto besser sollte es sein.